Bilder entstehen in ihrer Zeit. Sie brauchen Zeit, um gemacht zu werden. Zeit kann sich in ihnen äußern. Zeichen des Entstehens, des Vergehens, des Aufbauens und des Zerfalls sind Zeitspuren wie die Spur im Sand.
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Verdeckt man den Meerhorizont mit einem Fisch, so maskiert man die Ferne. Der Raum wird zugedeckt mit einem Bewohner des Raumes, man kann sich so Räume erklären. Umgekehrt lassen sieh durch das Aufdecken von Steinen Räume erschließen. Meine Bilder meinen das Bild.
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Wenn ich einen Tonkrug fallen lasse, habe ich ihn vielleicht zerstört. Die abgestandene Soße bildet eine Lache. Der zerstörte Topf ist entleert. Ich kann einen neuen Topf machen und ihn mit frischem Inhalt füllen.
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Feste undurchsichtige Wände, Flächen, scheinen etwas Endgültiges zu sein, schwer wegzuhacken. Hinter ihnen stehen wieder Wände.
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Viele Räume nebeneinander, übereinander, hintereinander: unsere Gefängnisse im Raum.
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Unsere Ideen sind beschwert. Sie haben
Bleischuhe an den Füßen. Sie sind in das Material der Dinge
und in unser Fleisch eingewachsen.
1972