O leuchtender Aprilenteg,
-
Maitag, der sich verfrühte!
Und wo das Auge schweifen
mag,
Da sieht es Apfelblüte!
Baum neben Baum, und Reis
an Reis,
So viel sie können
tragen,
All' weiß und rot,
und rot und weiß,
Die Pracht ist nicht zu
sagen!
Und war doch gestern all
die Pracht
Versteckt noch und verborgen:
-
Wie kam sie nur in einer
Nacht?
Und grad für diesen
Morgen?
Das macht, daß allerorten
still,
Wo Apfelbäume wehen,
Den sechsundzwanzigsten
April
Als Festtag sie begehen.
Sie wissen es, geboren ward
Ihr liebster Gastfreund
heute,
Dem einst auf froher Jugendfahrt
Ihr Stammherr Schatten streute;
Ob dessen Haupte, kühl
und grün,
Der Alte schwang den Wipfel,
Und der dafür gesegnet
ihn
Von der Wurzel bis zum Gipfel.
O Lied vom Wirte
wundermild,
Wie bist du frisch erklungen,
Als blank im Dichterwald
sein Schild
Der Apfelbaum geschwungen!
O Sängergreis, wohl
bliebst du wert
Seitdem den Apfelbäumen!
Alljährlich, wenn dein
Festtag kehrt,
Will keiner, keiner säumen!
Sie werfen um ihr Feierkleid,
Sie blühn an allen
Wegen,
Und möchten alle weit
und breit
Aufs Haupt dir Kränze
legen:
Zum Dichterlorbeer voll und
ganz,
Zum Kranz des Patrioten
Den leichten, losen Blütenkranz,
Den weißen und den
roten!
O, sink' er auf den weißes
Haar
Noch viele, viele Lenze!
O, da´ß er dir
noch manches Jahr
Die heil'ge Schläfe
kränze.