Reinhard Döhl | Prosa
hans & grete. eine deutsche sprachlehre

[zusammen mit ludwig harig]
das recht der übersetzung ist vorbehalten


erstes kapitel | zweites kapitel | drittes kapitel | viertes kapitel | fünftes kapitel | sechstes kapitel | das letzte kapitel

erstes kapitel

heute gings im dorf noch lustiger zu als am tage vorher. jetzt wars mittagszeit und ein so klarer und sonniger herbstmittag, wie man sich nicht klarer und sonniger wünschen kann. in der schenke standen alle fenster auf und aus den offenen fenstern schallte singen und lärmen und zwischendurch ein heller jauchzer welt ins dorf hinein. du, sagte die eine, heute dauerts aber lange. es war kein wunder, daß die kleineren dorfjungen heulend davon liefen. sie kommen zu euch zuerst, nachbar, sagte der bäcker. ja, das tun sie, das tun sie, sagte herr wesemeier. so gings das dorf hinab von haus zu haus. du mußt! du mußt! schrien sie von allen seiten. und ich will nicht! sagte der hans. das hatte denn die lustigkeit nur erhöht. der schulmeister war schon ein ältlicher mann. ja, sagte das mädchen schüchtern. der hans war, wie die grete ihn ansah, nicht minder bleich geworden. seine augen fuhren ihm wild im kopf herum. aber vater, sagte das mädchen. und weinte bitterlich

na, na! das ist nicht ganz so schlimm meinte der vater. du kannst es mir glauben, es ist nicht an dem. bemühe dich, deine pflichten gewissenhaft zu erfüllen. du mußt dir nur zu helfen wissen. lerne leiden, ohne zu klagen. es ist nicht angebracht, die vorschriften außer acht zu rassen. es ist ratsam, das bürgerliche gesetzbuch zu kennen. einem jeden das seine und mir das meine. wer a sagt, muß auch b sagen. ein walzer im dreivierteltakt ist immer beliebt. die ersten werden die letzten sein. wenn ihr ungehorsam seid, so ist es euer schaden. sie sind zu recht verurteilt. es gibt hier kein wenn und kein aber. jede sache hat ein für und wider. mancherlei unbrauchbares sammelt sich zum wegwerfen an. die räumung hat absprachegemäß stattgefunden. das vertilgen des ungeziefers geschieht durch spatzen; ob würmer oder raupen, sie fressen alles. um die ordnung des staates aufrechtzuerhalten, werden streitkräfte eingesetzt. die polizei konnte noch rechtzeitig dazukommen. sie wird sich die waffe nahe legen, um sie gleich bei der gefahr zur hand zu haben. alles störende wurde entfernt; es herrschte ruhe.

zweites kapitel

es war abend geworden. manchmal schauerte es ganz leise durch die pappeln. dort blieb sie stehen und holte tief atem wie jemand, der ein gefährliches abenteuer glücklich überstanden hat. aber sie hatte es sehr verstohlen tun müssen. hinter der stubentür ein paar augenblicke, ein paar minuten auf dem boden, ein paar in dem ziegenstall, ein paar am brunnen. hier draußen wars besser. ach! der liebe mond hatte schon mehr als einmal da oben gestanden. daß sie ihn so wiedersehen mußte. siehst du grete, das kommt davon, wenn man gottes wort nicht fürchtet. hundert kleine geschichten fielen der treuen seele ein. ja, ordentlich leicht wars der grete ums herz geworden. sie hatte es früher nie getan, und jetzt geschah es so oft! dann aber hatte sie sich daran gewöhnt, hatte ein vaterunser gesprochen und immer hinzugefügt: und behüt mir meinen hans, lieber gott. da war es ihr immer gleich so sonderbar ums herz. brum, brum, brum, ging der baß. das schnitt ihr jedesmal durch die seele. der vater hatte ihr das nie erlaubt. und jetzt stand sie wieder auf den füßen, am ganzen leib zitternd vor schreck und liebe und zorn. der hans stand daneben, ließ den kopf und die langen arme hängen und sprach kein wort. gretel, sagte hans, gretel. denn grete wollte nun nicht mehr weglaufen, weder nach hause noch in den teich. geschehen ist nun mal geschehen, ich will nicht wieder mit den alten geschichten anfangen. sie werden mich alle haben wollen, und wer am besten zahlt, der soll mich haben. hans aber wollte nichts davon wissen, und so heiß werde auch nichts gegessen, als es gekocht werde. das ging dem hans vom munde wie wasser vom mühlrad. und grete mußte lachen einmal übers andere. der lange hans sagte gar nichts. dummes zeug, sagte der vater. es war so heiß im zimmer, sagte grete. aber der alte verstand sich auf die gänsesprache nicht.

na, na! das ist nicht ganz so schlimm, meinte der vater. du kannst es mir glauben, es ist nicht an dem. sich regen, bringt segen. zu arbeiten ist des menschen pflicht. wer beizeiten spart, hat im alter keine sorgen. nicht durch faulenzen, sondern durch arbeiten kommt man zum ziel. du solltest lieber arbeiten, anstatt zu faulenzen. die arbeiter werden gut entlohnt. die gutentlohnten arbeiter sind zufrieden. die hochbezahlten angestellten kosten sehr viel geld. die angestellten werden hoch bezahlt. durch arbeien kann man vorwärtskommen. das wohnungsamt stellt minderbemittelten billige wohnungen zur verfügung. kein geringerer als der staat hatte die preise um ein geringes erhöht. die armen leute bedankten sich bei den reichen. der vagabund war aufs betteln aus und nicht aufs arbeiten. das vertilgen des ungeziefers geschieht durch spatzen; ob würmer oder raupen, sie fressen alles. um die ordnung des staates aufrechtzuerhalten. werden streitkräfte eingesetzt. die polizei konnte noch rechtzeitig dazukommen. sie wird sich die waffe nahe legen, um sie gleich bei der gefahr zur hand zu haben. alles störende wurde entfernt; es herrschte ruhe.

drittes kapitel

am nächsten tag in aller frühe hatte die arbeit wieder begonnen. zwischendurch hörte man die keifende stimme der wirtin. in der ebenfalls weit geöffneten haustür stand hans. das passierte ihm selten. heute sah das ding ganz anders aus. mit verlaub, herr heinz, sagte hans und faßte militärisch an seine mütze. der bäcker schob die mütze noch ein wenig höher. hans rückte sich die mütze aus der stirn. hans! rief herr körner mit seiner pelzigen stimme. jürgen dietrichs böses weib warf ihm beinahe den waschzuber an den kopf. hans sagte, er sei dem herrn schulzen sehr dankbar für den guten rat. es war nämlich der mittag herbeigekommen. hans verspürte großen hunger, denn er war ein gewaltiger esser. meinetwegen, sagte die frau, und verschwand wieder in der haustür. das trifft sich gut, dachte hans. er nahm die säge, legte sie in den halbdurchschnittenen kloben und sägte ihn vollends durch. hans wiederholte sich mehrmals, daß dies ein großes glück sei. es mußte stark auf sieben uhr gehen. dann war noch ein wackliger tisch da, auf dem eine sorgsam ausgekratzte irdene schüssel stand. die türen aber hatte man mitgenommen. ein wunder wars nicht, daß das ding so zusammengetrocknet war. hans öffnete es. und nicht ohne einige mühe, denn es war arg verquollen. in des schulmeisters garten bewegte sich etwas. zuletzt verschwamm alles ineinander. es sind schlechte zeiten und man muß eben sehen, wie man sich durchflickt. guten abend, hans, sagte eine dicke mehlige stimme.

na, na! das ist nicht ganz so schlimm, meinte der vater. du kannst es mir glauben, es ist nicht an dem. zum sterben hat keiner lust, aber leben will jeder. hunde, die bellen, beißen nicht. mit bellen verscheuchen die hunde die diebe. am vielen lachen erkennt man den narren. die zwei unruhestifter werden auseinander gesetzt. der kleine junge konnte das gute nicht vom bösen unterscheiden. der ernstzunehmende junge saß auf der sonnenbeschienenen bank. das kind war schön und gescheit. der lehrer lobte die fleißigen kinder, aber nicht die faulen. der junge ist gehorsam, er kapiert schnell und hat freude daran. er sagt zu allem ja und amen. er denkt nicht daran, zu verzichten. nach einem polizisten rufend, hielten zwei männer einen halbwüchsigen burschen fest. halt! bleiben sie doch stehen! rief der polizist. der polizist nahm ihn zwecks überprüfung seiner personalien auf die wache mit. das vertilgen des ungeziefers geschieht durch spatzen; ob würmer oder raupen, sie fressen alles. um die ordnung des staates aufrechtzuerhalten, werden streitkräfte eingesetzt. die polizei konnte noch rechtzeitig dazukommen. sie wird sich die waffe nahe legen, um sie gleich bei der gefahr zur hand zu haben. alles störende wurde entfernt: es herrschte ruhe.

viertes kapitel

so hatte denn hans, worauf ihm vorläufig alles ankam, in unmittelbarer nähe seine grete. und das machte ihn so vergnügt. daß es ihm gar nicht schwer wurde, seiner natur zu folgen. und alles von der guten seite zu nehmen. diese arbeit erforderte einen starken und kühnen mann. was ihm aber noch besser gefiel als die arbeit, war, daß er den ganzen tag im walde zubringen durfte. das hat der junge von seinem vater, sagten die leute. nein, sagte hans, das soll mir keiner wieder nachsagen. und hans nahm einen tüchtigen schluck, legte die flasche neben sich und horchte. und jetzt kam ein vogel, der etwas zurückgeblieben war. des alten gesicht verfinsterte sich zusehends. freut mich, daß ihr ein so gutes gedächtnis habt, sagte hans. der herr schulze hatte gemeint, art lasse nicht von art und der apfel falle nicht weit vom stamm. aber noch auf dem nachhausewege sollte er über die meinung der verfänglichen worte aufgeklärt werden. aber meister heinz war ein aufgeklärter mann und machte sich einen pfifferling aus solchem altweibergeschwätz. der abend war so finster, wie ein abend im anfang des oktober nur sein kann. hans hörte das alles mit seinen scharfen ohren. und grete schaute zwischen den tannen hervor. er rief ihr zu, sie solle herankommen; sie rief zurück: komm du doch. er lief auf sie zu. die gehört mir, sagte hans. oho, sagte der alte, so schnell geht das nicht. da ging der schuß los und hans stand kerzengerade neben dem baumstumpf.

na, na! das ist nicht ganz so schlimm, meinte der vater. du kannst es mir glauben: es ist nicht an dem. hell lodern die flammen und erleuchten die nacht. es ist ein ständiges hin und her. er stand nach dem kriege vor einem nichts: den übrigen wird es nicht viel anders ergangen sein. fortmüssen aus der heimat ist eine bittere sache. die flüchtlinge befinden sich bereits im sichern, sie können,.sich auf die ereignisse des näheren nicht mehr besinnen. möge dich der herr beschützen. nachdem der notar den letzten willen zur kenntnis genommen hatte, gab der pfarrer die letzte ölung. in der kirche wurde am heiligen abend das heilige abendmahl gegeben. der pfarrer erzählte uns etwas über den heiligen paulus und die heiligen drei könige. das mädel lernt de zehn gebote auswendig. zu vergehen ist christenpflicht. wir wollen sonntag nachmittag zur messe gehen. wir wollen am sonntagnachmittag zur messe gehen. bist du auch nicht an den stacheldraht zu nahe gegangen? fragte die mutter. lebt ihr noch? schluchzte sie auf, wo seid ihr denn? ich dachte, ich hätte alles geträumt. das vertilgen des ungeziefers geschieht durch spatzen: ob würmer oder raupen, sie fressen alles. um die ordnung des staates aufrechtzuerhalten, werden streitkräfte eingesetzt. die polizei konnte noch rechtzeitig dazukommen. sie wird sich die waffe nahe legen, um sie gleich bei der gefahr zur hand zu haben. alles störende wurde entfernt: es herrschte ruhe.

fünftes kapitel

der vater war ganz außer sich gewesen. und grete hatte nicht zu widersprechen gewagt. der herr pfarrer war sehr häßlich, klein und dünn und schief, hatte nur ein auge und trug eine große blaue brille. hans hatte auf alle diese fragen mit einem kräftigen nein geantwortet. und auf alle fälle wolle er es nicht wieder tun. grete geriet jedesmal in großen zorn, wenn hans sich nicht schämte. und doch hatte den hans, wenn er so auf den busch klopfte, der alte instinkt ganz richtig geführt. da war denn das so lange und so leise geführte gespräch ins stocken gekommen. grete saß und strickte und wagte nicht, die augen aufzuschlagen. jetzt würde das schreckliche kommen. der vater leuchtete ihm aus der haustür. grete saß noch immer in derselben stellung, die augen auf das strickzeug geheftet, dessen nadeln mehr als nötig klapperten. der alte ging ein paarmal in der stube auf und ab. grete drückte es fast das herz ab. sie dachte, sie müßte sterben, wenn sie es sagte. und endlich sagte sie es doch. sie saß noch eine welle und weinte still vor sich hin. dann packte sie ihre sachen zusammen. trotzdem konnte sich grete nicht beruhigen. die nacht war dunkel und windig. ach, du guter gott! schrie grete und stürzte auf ihr bett. ach, du guter gott! das ist gewiß der hans gewesen.

na na! das ist nicht ganz so schlimm, meinte der vater. du kannst es mir glauben, es ist nicht an dem. das feindliche heer ist nach ablauf des waffenstillstandes in das land wieder eingefallen. das land kämpfte auf seiten der alliierten. sie taten vieles gemeinsam, obwohl wenig verbindendes vorhanden war. ob franzosen freundlich sind, weiß ich nicht. sie kämpften zu wasser und zu lande. in indien können die meisten weder lesen noch schreiben; sie sind des lesens und des schreibens unkundig. die deutsche sprache ist für den ausländer schwer zu erlernen. viele eingeborene sind wilde. sie haben tüchtige und strebsame herangebildet. jeder bekommt seinen teil zugewiesen. das mein und dein muß ein jeder unterscheiden können. es fehlt den armen selbst am notwendigsten. der bundeshaushalt stellt milliarden zur verfügung. auch sagt man: geben ist seliger denn nehmen. immer müssen sie betteln und hausieren, obwohl betteln und hausieren verboten ist, klagte der hauswirt. das vertilgen des ungeziefers geschieht durch spatzen; ob würmer oder raupen, sie fressen alles. um de ordnung des staates aufrechtzuerhalten. werden streitkräfte eingesetzt. dhe polizei konnte noch rechtzeitig dazukommen. sie wird sich die waffe nahe legen, um sie gleich bei der gefahr zur band zu haben. alles störende wurde entfernt; es herrschte ruhe.

sechstes kapitel

der altweibersommer war in dieser nacht zu ende gegangen. hans spürte es mehr als mancher andere. aber die letzten tage hatten den armen jungen nicht eben weich angefaßt. bis sein herr ihm sagte: der krug geht so lange zu wasser, bis er bricht. hans schwur das blaue vom himmel herab, als herr heinz abermals auf den punkt zu sprechen kam. und das war noch nicht das schlimmste. und wenn auch, dachte hans, wer nicht wagt, nicht gewinnt. aber als er im begriff war, das weib fortzuschicken, vermochte er es nicht. ein böses stück arbeit, hans, sagte der pantoffel-claus. hans war durchaus nicht in der stimmung zu einer unterhaltung. nu, nu, nichts für ungut, sagte der alte. so, sagte hans. ja, sagte der pantoffel-claus. wüßte nicht, brummte hans. nu, das fände ich schon, sagte der alte. so, sagte hans. ja, ja, sagte der pantoffei-claus. wie meint ihr das? nu, ich meine nur, und der alte schüttelte bedenklich den kopf. ich werde auch ledig bleiben, sagte hans. das wäre, hans, das wäre! sagte der pantoffei-claus. was sagt ihr? rief hans. ja, ja, sagte der claus. als er nach hause kam, hatte es zu regnen aufgehört. endlich fings wieder an zu regnen. das war mal ein vergnügter abend, sagte hans.

na na! das ist nicht ganz so schlimm, meinte der vater. du kannst es mir glauben, es ist nicht an dem. er trug ein goldenes abzeichen auf der brust; es war das goldene sportabzeichen. hans erhielt vom wehrmeldeamt die aufforderung, sich mit dem bruder zusammen zu stellen. er ist seines sieges gewiß, und siegesgewiß war er noch immer. er erhielt im zweiten weltkrieg das eiserne kreuz und das goldene verwundetenabzeichen. friedrich der große gewann viele schlachten. seine vorliebe für die großen soldaten kostete viel geld. der erste, der neunte und der fünfzehnte raustreten! Brüllte der spieß. ihm wurde das goldene verdienstkreuz der bundesrepublik überreicht. die soldaten zogen singend durch das dorf; man konnte die singenden noch weit hören. unzählige tausende erlebten manches schöne während des urlaubs. im kriege starben die menschen zu hunderten und tausenden. zum schießen gehört ein gutes auge, aber zum stoßen der kugel kraft. der offizier kommandierte: alles llnks um! die soldaten waren aufs äußerste gefaßt. sie stellten auf das grab ein eisernes kreuz. das vertilgen des ungeziefers geschieht durch spatzen: ob würmer oder raupen, sie fressen alles. um die ordnung des staates aufrechtzuerhalten, werden streitkräfte eingesetzt. die polizei konnte noch rechtzeitig dazukommen. sie wird sich die waffe nahe legen, um sie gleich bei der gefahr zur hand zu haben. alles störende wurde entfernt; es herrschte ruhe.

das letzte kapitel

es warum pfingsten herum. der revierförster bostelmann hatte die geschichte schon siebenhundertmal erzählt und war bereit, sie auf verlangen noch einmal so oft zu erzählen. aber wen der böse lieb hat, den macht er kugelfest. die geschichte hatte so hand und fuß, daß die winkelzüge dagegen wenig verschlugen. und doch behauptete der hans steif und fest, er sei es allein gewesen. die geschworenen machten kurzen prozeß, da der schulze eisbein versicherte, er hätte es ja immer gesagt und der apfel falle nicht weit vom stamm. war das nicht, um sich die letzten haare auszuraufen? es war alles lug und trug. aber es sollte noch schlimmer kommen. so ging es den ganzen winter und auch den ersten teil des frühjahrs hindurch. der gute doktor lächelte, wie wenn ihm seine kinder die geschichte vom frieder und katerlieschen erzählten, oder die andere von dem fischer, der von dem butt verlangte, daß der butt ihn zum lieben gott mache.*) frau schneefuß erzählte hernach, sowas sei ihr in ihrem leben noch nicht vorgekommen. und da war kein wort zuviel und keines zu wenig, daß der fürstin war, ab lese sie eine dorfgeschichte von meisterhand geschrieben. ach ja, sagte grete. der fürst war anfangs ein wenig zerstreut; bald aber fing die geschichte doch an, ihn zu interessieren. gleich darauf trat hans herein. das hat man davon sagte der fürst. die fürstin mußte diesen politischen stoßseufzer verstehen. ganz wie ich gesagt habe, sagte der fürst. der heckpfennig ist ein esel. ja, das ist er, sagte hans. und lustig genug wars, daß sies glaubten. hans sah starr vor sich hin. nun denn, rief der fürst, so will ich dirs zeigen. hans rührte sich nicht. grete hatte die augen niedergeschlagen. als sie aber zwischen die fliederbosquets kamen, blickten sie sich beide zu gleicher zeit um. hans, lieber hans! grete, liebe grete!

alles störende wurde entfernt; es herrschte ruhe.

*) nun konnte freilich der geheime sanitätsrat stelzenbach eine so schwierige aufgabe gar nicht in angriff nehmen, ohne sich vorher die erlaubnis dazu von der lieblingskammerfrau der fürstin eingeholt zu haben; aber hier wollte das glück, daß frau schneefuß einen bruder hatte, der gern bahnhofs-inspektor auf der hauptstation der neuen eisenbahn geworden wäre - ein posten, der zu vergeben, ganz in der hand von doktor eckharts schwager, dem eisenbahn-direktor schneller. lag. eine schwierigkeit blieb dann freilich noch immer, insofern, als frau schneefus sich einer reprimande von seiten der frau oberhofmeisterin, baronin von adlerskron, ausgesetzt haben würde, falls sie bei dieser dame nicht nachgefragt hätte, ob excellenz in dem betreffenden falle nicht gnädigst durch die finger sehen wolle. indessen auch diese letzte schwierigkeit wurde behoben, da der vetter des eisenbahn-direktors, der bankier moser, der von dem unermüdlichen doktor eckhart, seinem hausarzt, ebenfalls ins vertrauen gezogen war, gerade in diesen tagen gelegenheit hatte, excellenz eine namhafte gefälligkeit zu erweisen. und mit jener weltmännischen liebenswürdigkeit, die diesen finanzmann auszeichnete, sich von der frau baronin nun jene bewußte gefälligkeit als provision ausbat.

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